Der reichste Mann von Babylon – von George S. Clason. Rezension

Bewertet mit 5 von 5

Babylon ist die reichste Stadt der Antike. Viele Bürger brachten es zu Wohlstand, indem sie einfache wirtschaftliche Regeln befolgten. Zehn zeitlose Parabeln berichten von antiken Weisheiten im Umgang mit Geld und des Vermögensaufbaus. Ansprechend erzählt bieten sie neben einer lehrreichen auch eine durchaus spannende Lektüre.

Rezension zu "Der reichste Mann von Babylon"
Die erste Parabel handelt von einem Wagenbauer, der gerade so über die Runden kommt. Eines Tages sinniert er darüber, warum seine Geldbörse eigentlich immer leer ist. Tag für Tag schuftet er, und trotzdem reicht das Geld gerade so aus. Andere Menschen dagegen gelangen zu Wohlstand. Warum ist das so? Er denkt an seinen Freund Arkad, der genauso wie er aus einer einfachen Familie stammt und jetzt sehr wohlhabend ist. Wie kommt es, dass Arkad zu Reichtum gelangt ist und er selbst immer noch Tag für Tag Wagen baut und sich gerade so ernähren kann? Er kommt zu der Erkenntnis, dass er bis zum heutigen Tag noch nie Überlegungen angestellt hat, wie er zu Wohlstand gelangen könnte, und dass dies wohl der Grund sei. Er hat nie aktiv danach gesucht! Deshalb beschließt er, sich diesbezüglich Rat bei seinem Freund Arkad zu holen. Der wird wissen, wie man zu Wohlstand gelangt.

Arkad gilt als der reichste Mann Babylons. Und diesen Reichtum hat er sich selbst erarbeitet. Natürlich gibt Arkad sein Wissen an seinen Freund weiter. Wie Arkads Freund schon richtig erkannt hat, erhält das Glück zu Wohlstand nur, wer aktiv danach sucht und weise mit seinem Geld umgeht. Um sich Wohlstand aufzubauen, gibt Arkad den Rat, sich selbst zuerst zu bezahlen und von jeder Einnahme 10 % für sich selbst zurück zu legen – bevor andere Ausgaben getätigt werden.

Eines Tages wird Arkad zum König gerufen, der gesehen hat, dass unter seinem Volk nicht nur wohlhabende Menschen sind, sondern auch Arbeiter, die sich kaum ernähren können. Deshalb bekommt Arkad den Auftrag, die Babylonier zu unterweisen, wie sie ihre leeren Geldbörsen füllen können. Arkad gibt all sein Wissen weiter mit seinem Konzept „Sieben Methoden, eine leere Geldbörse zu füllen“. In dieser und vielen weiteren Parabeln berichten einfache Menschen, wie sie von leeren Geldbösen zu Reichtum gelangt sind und welche Grundregeln sie dabei befolgt haben. Die Parabeln enthalten allgemeingültige Regeln zum Thema Sparen, Schuldenabbau, Einkommenserhöhung und Investieren.

Die Regeln aus dem alten Babylon haben mich tief beeindruckt – weil sie in ihrer Einfachheit und Zeitlosigkeit nicht zu übertreffen sind. Die Regeln gelten unabhängig von irgendwelchen Zahlungsmitteln, Gütern, Besitz und Fähigkeiten. Es sind Regeln, die wirklich jeder beherzigen und umsetzen kann. Ich habe mir besonders zu Herzen genommen, von erfahrenen Anlegern zu lernen und die richtigen Leute um Rat zu fragen. Dies schließt für mich auch ein, Augen und Ohren nach Verdienstmöglichkeiten offen zu halten und das Einkommen zu steigern – auch durch Weiterbildungen. Ob man nun die vorgeschlagenen 10 % oder mehr zurücklegt, hängt davon ab, wie lange man investieren und wie man in Zukunft leben möchte. Denn dies ist ein weiterer Tipp: Vorsorgen für die Zukunft. Damals gab es noch keine staatliche Rente, und wenn Deutschland so weiter macht, wird es die auch in Zukunft zumindest nicht in ausreichender Form geben. Und manch einer strebt ja auch die finanzielle Unabhängigkeit an und möchte selbst entscheiden ob und wie er arbeitet – und dazu bedarf es größerer passiver Einkommensströme, die in jungen Jahren mit weit mehr als 10 % Sparquote aufgebaut werden müssen.

Ein richtig gutes Buch mit allgemeingültigen Weisheiten zum Thema Geld bzw. Einkommen und Ausgaben sowie Investments. Ich finde es sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene lesenswert, um sich auf die Basics zu besinnen. Und die kleinen Geschichten sind auch einfach schön zu lesen.

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